Samstag, 26.10.2019
„Ostfrauen verändern die Republik“
Frauenkonferenz der Kirchlichen Frauenarbeit in Kooperation mit der Ehrenamtsakademie der EVLKS
Lesung mit Tanja Brandes und Markus Decker
und
Zeitzeuginnengespräch mit Luise Steinwachs und Petra Köpping
(„Ostfrauen verändern die Republik“ ist erschienen im Christoph Links Verlag)
Ab 14 Uhr: Workshops im Dialog mit Frauenstadtarchiv Dresden, Institut für Ev. Theologie der TU Dresden, Luise-Otto-Peters-Gesellschaft, Landesfrauenrat Sachsen
10.00 – 15.15 Uhr, Haus der Kirche Dresden
Hauptstraße 23, 01079 Dresden
Anfahrt
Fotogalerie zum Anklicken (Fotos: Luise Richter)
Der Saal im Haus der Kirche in Dresden war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Kirchliche Frauenarbeit der EVLKS hatte am 26. Oktober 2019 zur jährlichen Frauenkonferenz eingeladen. 70 Konferenzteilnehmerinnen hatten sich entschlossen, der Einladung zu folgen.
Das Treffen wurde thematisch durch das aktuelle frauenpolitische Bildungsprojekt bestimmt, für welches die Kirchliche Frauenarbeit eine Projektstelle für zunächst zwei Jahre einrichten konnte. Das durch das Sächsische Staatsministerium für Gleichstellung und Integration geförderte Projekt setzt sich zum Ziel, die Einflussnahme und Mitwirkung von Frauen im Gestaltungsprozess der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung Deutschlands sichtbar zu machen.
Dafür ist es vor allem notwendig, Gelegenheiten und Räume zu schaffen, damit Frauen von den erlebten biografischen Brüchen seit 1989 berichten und selbst an den Erfahrungen anderer Frauen teilhaben können.
Pfarrerin Dr. Kathrin Mette, die für die Ehrenamtsakademie der EVLKS tätig ist, gestaltete mit einer Andacht einen bewegenden Auftakt der Konferenz, in dem sie die Fragen an das "Christin-Sein" zur aktuellen politischen Situation ebenso wie zu den Ereignissen vor 30 Jahren in Beziehung setzte.
Tanja Brandes und Markus Decker, beide im ehemaligen Westdeutschland aufgewachsen, stellten im Rahmen einer Lesung ihr Buch "Ostfrauen verändern die Republik" vor. Darin erzählen Frauen von den positiven Auswirkungen ihrer Transformationskompetenzen im Zeitraum der vergangenen 30 Jahre. Luise Steinwachs, selbst im Buch portraitiert, schilderte als geladene Zeitzeugin in unterhaltsamer und eindrucksvoller Weise, wie sie ihrem Freiheitsdrang durch die Flucht über Ungarn Recht verschaffen konnte und dann - im "Westen" angekommen - die Freiheit im Denken der Menschen vermisste.
Das Buch setzt der wiederkehrenden Problematisierung der Verhältnisse in Ostdeutschland die positive Bilanz einzelner erfolgreicher Ostfrauen entgegen und gab Anlass zu Anmerkungen und Fragen aus dem Publikum.
Am Nachmittag wurden diese Impulse in sechs verschiedenen Themenworkshops aufgegriffen. Diese angeleitete Biographiearbeit leisteten Referentinnen aus verschiedenen kirchlichen und säkularen Bildungseinrichtungen Dresdens.
Die Frauenkonferenz endete mit einem Gottesdienst, in dem die Theologischen Beauftragte Pfarrerin Dorothee Fleischhack feierlich verabschiedet wurde. Die Pfarrerin wechselt zum 1. November in das Kirchspiel Dresden-Neustadt.